Unser Dorf
Geschrieben von: Thomas Caspar |
Vermutlich um das Jahr 800 herum gegründet, wird Wallenrod in einer Urkunde aus dem Jahre 1294 beziehungsreich als „Waldenrode“ (Waldinrode, Wallenrod; Wallenrod = Siedlung des Waldo) erstmals erwähnt.Um 1300 herum existierte bereits eine Kirche. Teile davon sind im Chorraum und im Erdgeschoss des Turms der neuen Kirche noch erhalten (gotisches Gewölbe, sechseckiger Wappenstern der Grafen von Ziegenhain). Diese neue Kirche erhielt Wallenrod im Jahr 1728. Sie wurde aus Tannen des Grebenauer Forstes und aus Maarer Quadersteinen (Nochmals vielen Dank an die Saandhase) erbaut.
In der Zeit zwischen 1426 und 1806 gehörte Wallenrod zum riedeselschen Junkerland, welches den wesentlichen Teil des östlichen Vogelsberges umfasste, eine eigene Verfassung, eine eigene Gerichtsbarkeit und ein eigenes Staatswesen besaß.Mit der Gründung des Großherzogtum Hessen 1806 wurde auch das riedeselsche Dorf hessisch und 1854, wenige Jahre nach der deutschen Revolution von 1848, hatte Wallenrod 818 Einwohner. Im Jahr 1880 wurde eine (neue) Schule gebaut, die bis 1979 genutzt wurde. 1902 erhielt Wallenrod, welches seit Ende des 19. Jahrhunderts eine kleine Bahnstation besaß und bis heute besitzt, eine Molkerei, die heute leider nicht mehr betrieben wird. 1912 versuchte man es mit Eisenschürfungen. Einen eigenen Kindergarten erhält Wallenrod im Jahr 1987. Dieser trägt sein ein paar Jahren den schönen Namen „Musel-Wusel-Land“ und zollt so dem Wallenröder Bach (oder heißt es am Ende doch „zollt so der Wallenröder Bach“?), der durch den Kindergarten-Garten fließt, den angemessenen Respekt. Kurz vor der Jahrtausendwende ein weiteres historisches Ereignis: 1999 wird die 1. OWDBK gegründet! Heute (Stand 2021) leben rund 730 Menschen in unsrem schönen Dorf am nördlichen Fuße des Vogelsbergs! Die Einwohner eines Dorfes werden in unsrer Region durch andere Dörfer gerne mit einem Spitznamen versehen und entsprechend bezeichnet. So sind beispielsweise unsre Freunde aus Maar die „Saandhase“ (oder auch „Mondgiggeler“) oder unsre Reuterser Freunde die „Deichhingel“. Wir Wallenröder werden gerne als „Owelabbe“ bezeichnet und eigentlich bezeichnen sich viele von uns auch selbst gerne so). Warum das so ist, verrät das folgende Rezept, für dessen Umsetzung die Wallenröder „Aborigines“ ganz offenbar bekannt waren. „Wallererrer Owelabbe“ (= Ofenlappen, eine Art Kartoffelpfannkuchen) 1 Pfund Kartoffeln, 1 Pfund Mehl, 2 Kepperchen Wasser, 1 Ei, etwas Natron Die gekochten, geschälten und noch warmen Kartoffeln durch ein Sieb drücken, mit Mehl, Wasser, dem Ei und etwas Natron zu einem glatten Teig verarbeiten und in einer Pfanne von beiden Seiten goldgelb backen. Nach dem Backen die heißen Owelabbe mit Öl oder ausgelassener Butter bestreichen. Die Sage erzählt, dass die Owelabbe am Scheunentor gebacken wurden. Manchmal gibt es auch noch weitere Details bezüglich „Befestigung“ der Owelabbe am „Scheierduuhr“ zu hören, die wir aber aus Gründen der Ästhetik hier nicht näher beleuchten wollen… Quellen |